Frühsommerhitze

Heuer war der Juni hier wieder sehr trocken und sonnig. Laut dem Deutschen Wetterdienst ist es in Bayern der drittwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Frühsommer sind viele Pflanzen auf die intensive Sonnenstrahlung und anhaltende Trockenheit nicht eingestellt.
In meinem kleinen Gärtchen macht sich das an einigen Standorten besonders bei Rosen und manchen Stauden bemerkbar. Trotz Wassergaben, sind die Rosenblüten vertrocknet und manche Blätter vergilbt. Das liegt sicher auch am Untergrund: zum Teil ist die Erdschichtdicke wohl eher gering, darunter kommt Bauschutt … Möglicherweise muss ich perspektivisch auf trockenheits- und hitzebeständigere Pflanzen umsteigen.

Hohe und Prächtige Fetthenne

Die Hohe Fetthenne oder Große Fetthenne (Sedum telephium) ist eine in Europa heimische Staude und gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Die meisten in Gärten angepflanzten Sorten sind natürlich zücherterisch veredelt. Es gibt sie in vielen Farben und Größen. Zu den Hohen Fetthennen gehört auch die Pracht-Fetthenne (Sedum spectabile) diese stammt ursprünglich aus Ostasien.

Fetthennen gehören zu meinen Lieblingsstauden – die hohen und auch die niedrigen Polster-Fetthennen. Sie sind robust und pflegeleicht und bieten vom Frühjahr bis in den Herbst einen schönen Anblick. Von den Blüten der Hohen Fetthennen profitieren viele Insekten im Spätsommer und Herbst. Wenn man die vertrockneten Blütenstände und Blätter im Winter stehen lässt – was man auch im Hinblick auf Insekten tun sollte – sind sie auch dann noch attraktiv, z.B. mit Raureif oder Schnee bedeckt.

Vermutlich eine Pracht-Fetthenne (Sedum spectabile) ist diese aus dem Garten meiner Eltern – ich nenne sie daher Fetthenne „Glösa“. Vor ca. 10 Jahren bekam ich 2 Pflanzen für meinen Kleingarten. Letztes Jahr nun zog ein Exemplar von dort in den Mini-Hausgarten und ist prächtig eingewachsen. Schade, dass ich es meinen Eltern nicht mehr zeigen kann …

Trockenheit im Kleingarten

Im Kleingarten hat die lange Hitze und Trockenheit dieses Sommers ihre Spuren hinterlassen. Die Sträucher lassen ihre Blätter hängen oder haben schon vertrocknetes Laub, die Wiesenbereiche sind komplett trocken und vergilbt. Einige Stauden zeigen ebenfalls hängende oder vertrocknete Blätter – besonders betroffen sind hier Großblatt-Phlox, Astilben, Heuchera, Tiarella. Andere kommen noch immer gut zurecht, darunter erstaunlicherweise die meisten Funkien.
Der Apfelbaum trägt viele Früchte, sie sind jedoch recht klein. Die Rose Luise Odier hat zwar kaum noch Blätter, aber sie blüht!

Erste Blüten und Früchte im Hausgarten

Trotz des heißen, trockenen Sommers gedeiht und blüht es im Hausgarten – zugegebenermaßen mit etwas Unterstützung durch Gießen. Die im Mai gepflanzten Stauden sind gut eingewachsen und einige blühen schon erstaunlich üppig – z.B. der weiße Großblattphlox „Waupee“. Die Minzen wuchern fast. Sogar die erst Ende Juni gepflanzte Moschusrose „Musquée Sans Souci“ blüht fleißig und ausdauernd.
Die Blüten locken auch bereits Insekten an. Auf der Minze waren z.B. Honigbienen, Furchenbienen, Schwebfliegen und Raupenfliegen anzutreffen. Der Phlox bekommt regelmäßigen Besuch von Taubenschwänzchen. Nachbars Katze fühlt sich auch wohl im Schatten der Sträucher.

Und zum Ernten gab es obendrein kleine Kostproben von Erdbeeren, Basilikum, Gartenkresse und natürlich Minze.

 

Bohnen und Minigurken auf der Terrasse

In großen Kübeln auf der Terrasse unserer Wohnung wachsen Feuerbohnen und Mexikanische Minigurken, neben verschiedenen Kräutern, Pflücksalat und einigen Zierpflanzen.

Die Bohnenpflanzen dienen dem Sichtschutz und die Früchte werden natürlich auch genutzt. Feuerbohnen nennt man sie ja eigentlich wegen der feuerroten Blüten. Ich wählte jedoch extra die Sorte „Weißer Riese“ wegen der weißen Blüten – besser angebracht ist daher die Bezeichnung Prunkbohne (wie sie auch genannt werden). Im April im Wohnzimmer vorgezogen und Mitte Mai auf die Terrasse gepflanzt, sind die Bohnen mittlerweile mächtig gewachsen und blühen und ranken unermüdlich – trotz der exponierten, dem Wind ausgesetzten Lage. Sichtschutzziel voll erreicht, Bohnen geerntet und gegessen und Insekten Nahrung und Unterschlupf geboten!

Bohnen-Ernte Update Mitte August:


Die Mexikanische Minigurke ist eine exotische Rarität, die ich einfach mal ausprobieren wollte. Auch sie soll einen windgeschützten, sonnigen Platz bekommen. Auf der Terrasse steht sie jedoch im Wind, trotzdem ein Anbauversuch: Ebenfalls im April im Minigewächshaus auf der Fensterbank vorgekeimt, wuchsen die kleinen Gurkenpflanzen erst recht schnell bis auf 5-10 cm. Dann stagnierten sie wochenlang. Mitte Mai gewöhnte ich sie langsam tagsüber ans Freiland und pflanzte sie schließlich Ende Mai in den Terrassenkübel.

Auch dort dauerte es noch einige Zeit bis endlich der richtige Wachstumsschub kam und sie ihre zarten Rankspiralen ausstreckten um empor zu klimmen. Mittlerweile sind sie recht ordentlich gediehen und es reifen auch schon einige der kleinen Gurken, die wie Mini-Wassermelonen aussehen. Die 3-4 cm zu erwartende Länge erreichen die Früchte bisher nicht, eher nur 2 cm. Eine Kostprobe war eher geschmacksneutral. Mal sehen, ob es bis zum Ende des Sommers noch mehr und etwas aromatischere Gürkchen werden.

Schwarze Johannisbeeren

Die im Herbst 2011 gepflanzte Schwarze Johannisbeere „Titania“ (Ribes nigrum) hat heuer die bisher üppigste Ernte erbracht. Das Ernten war etwas beschwerlicher als bei den roten und gelben Johannisbeeren, da viele Äste der Titania hier die Angewohnheit haben, sich nach einer Seite zu Boden zu neigen. Ich muss wohl besser beschneiden und vielleicht einen kleinen Zaun bauen.

Nichts desto trotz schmecken die geernteten Beeren hervorragend. Die schwarzen Johannisbeeren verfügen ja über ein ganz besonderes, unvergleichliches Aroma – das man schon als Geruch am Strauch wahrnehmen kann. Blütenknospenextrakt der Schwarzen Johannisbeere wird übrigens auch in der Parfümerie-Industrie verwendet.

Die Früchte sollen eine hohe Konzentration an Vitamin C haben, welches wunderbarerweise auch durch Erhitzen (anders als bei anderen Früchten) nicht zerstört bzw. nur unwesentlich gemindert wird. Ich stellte aus den Beeren ein Mus her – einen Teil roh und einen Teil gekocht. Vermischt mit Quark und Yoghurt und etwas Ahornsirup dazu … hm, deliziös.