Frühsommerhitze

Heuer war der Juni hier wieder sehr trocken und sonnig. Laut dem Deutschen Wetterdienst ist es in Bayern der drittwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Frühsommer sind viele Pflanzen auf die intensive Sonnenstrahlung und anhaltende Trockenheit nicht eingestellt.
In meinem kleinen Gärtchen macht sich das an einigen Standorten besonders bei Rosen und manchen Stauden bemerkbar. Trotz Wassergaben, sind die Rosenblüten vertrocknet und manche Blätter vergilbt. Das liegt sicher auch am Untergrund: zum Teil ist die Erdschichtdicke wohl eher gering, darunter kommt Bauschutt … Möglicherweise muss ich perspektivisch auf trockenheits- und hitzebeständigere Pflanzen umsteigen.

Silberblättrige Goldnessel

Die Silberblättrige Goldnessel hat wunderbar gelbe Blüten und schöne Blätter mit weißer Zeichnung. Sie breitet sich moderat über Ausläufer aus und Schnecken gehen nicht ran (im Gegensatz zu allen anderen Taubnesseln, die ich hier probiert habe).
Diese Goldnessel ist ein Import aus meinem ehemaligen Kleingarten, dort hatte sie sich vom Wald her ausgebreitet. Leider ist sie als invasiver Neophyt eingestuft, der schon seit langem in Wäldern verwildert ist, wohl durch Ablagerung von Gartenabfällen. Teilweise verdrängt sie dort die Gewöhnliche Goldnessel. Also, Obacht bei Gartenabfällen und Ausbreitung.

Huflattich

Nicht bestellt, doch gern gesehen: Huflattich in Mauerspalten und auf Schotterstreifen am Parkplatz.

Zuerst zeigen sich nur die Blüten auf kurzen Stängeln. Im Veblühen und Ausbilden der Samenstände recken sich die Stängel immer mehr in die Länge. Nach dem Verblühen treiben die schmucken, herzähnlichen Blätter aus, die später im Jahr immer größer werden.

Als eine der ersten Frühjahrsblütenpflanzen ist Huflattich sehr wertvoll für Insekten. Er verbreitet sich über die Samen ähnlich wie Löwenzahn, aber auch durch lange Wurzelausläufer. Huflattich als Heilpflanze soll bei Hustenreiz helfen und schleimlösend wirken.

Rosen

Im kleinen Garten haben vier Rosen einen Platz gefunden – 2 Strauchrosen und 2 Kletterrosen. Besonders üppig blühen heuer die Strauchrosen „Musquée Sans Soucis“ und „Lavender Dream“. Und auf der Terrasse gibt es seit April 21 einen Rosen-Neuzugang: Zwerg-Kletterrose Alina, extra für Kübel gezüchtet.
„Lavender Dream“ eröffnete den Blütenreigen und litt an heißen Junitagen etwas unter Hitze und intensiver Sonnenstrahlung, dies zeigte sich durch teils gedörrte Blütenblätter. Jetzt steht die weiße „Musquée Sans Soucis“ in voller Blütenpracht und wird eifrig von Bienen und Hummeln besucht. Die beiden Kletterrosen „Herrmann Schmidt“ und „Morgensonne 88“ sind noch klein, weil erst 2020 gepflanzt. Sie blühen immerhin schon. Auf das Klettern warte ich noch.

Von Nachbars schaut noch eine opulente rosa Strauchrose mit angenehmem Duft über den Zaun und sträut verschwenderisch ihre Blütenblätter – wie romantisch.

Hohe und Prächtige Fetthenne

Die Hohe Fetthenne oder Große Fetthenne (Sedum telephium) ist eine in Europa heimische Staude und gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Die meisten in Gärten angepflanzten Sorten sind natürlich zücherterisch veredelt. Es gibt sie in vielen Farben und Größen. Zu den Hohen Fetthennen gehört auch die Pracht-Fetthenne (Sedum spectabile) diese stammt ursprünglich aus Ostasien.

Fetthennen gehören zu meinen Lieblingsstauden – die hohen und auch die niedrigen Polster-Fetthennen. Sie sind robust und pflegeleicht und bieten vom Frühjahr bis in den Herbst einen schönen Anblick. Von den Blüten der Hohen Fetthennen profitieren viele Insekten im Spätsommer und Herbst. Wenn man die vertrockneten Blütenstände und Blätter im Winter stehen lässt – was man auch im Hinblick auf Insekten tun sollte – sind sie auch dann noch attraktiv, z.B. mit Raureif oder Schnee bedeckt.

Vermutlich eine Pracht-Fetthenne (Sedum spectabile) ist diese aus dem Garten meiner Eltern – ich nenne sie daher Fetthenne „Glösa“. Vor ca. 10 Jahren bekam ich 2 Pflanzen für meinen Kleingarten. Letztes Jahr nun zog ein Exemplar von dort in den Mini-Hausgarten und ist prächtig eingewachsen. Schade, dass ich es meinen Eltern nicht mehr zeigen kann …

10 Jahre Kleingarten – Jubiläum und Ende einer Ära

Im Mai 2010 – also genau vor 10 Jahren – übernahm ich den Kleingarten am Waldrand. Seitdem investierte ich viel Zeit und Arbeit in die Gestaltung des Gartens, sammelte reichlich Erfahrungen, erlebte und genoss viele wunderbare Momente. Schön und lehrreich war’s :-)
Aus verschiedenen persönlichen Gründen ist es nun für mich an der Zeit diesen Garten an neue Pächter weiterzugeben. Sehr sympathische Nachfolger übernehmen den Garten. Ich wünsche ihnen viel Freude und hoffe, sie können von meinen Arbeiten profitieren.

Das naturnahe Gärtnern und die Förderung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und Kleintiere praktiziere ich weiterhin in kleinerem Maßstab im 60qm-Hausgarten und auf der Dachterrasse. Hier kann ich mich auch ein wenig mehr um Anbau und Verwertung von Kräutern, Gemüse und Obst kümmern, was mir bisher zu kurz kam.

Die letzten Bilder vor Übergabe des Kleingartens:

Ciao, Ciao Kleingarten.

Große Sternmiere

Die Große Sternmiere (Stellaria holostea) ist eine heimische Pflanze aus Laubwäldern, die ich bis vor Kurzem nicht kannte. Letztes Jahr gepflanzt, jetzt blüht sie :-)

Jetzt, da ich sie kenne, entdecke ich sie bei Spaziergängen an vielen Weg- und Waldrändern. Die vielen sternförmigen Blüten bilden ein weißes Blütenmeer.
In Gärten kann sie mit ihrem wintergrünen Laub gut als wertvoller Bodendecker unter Gehölzen und großen Stauden zum Einsatz kommen.