Goldglänzender Rosenkäfer

Der Goldglänzende Rosenkäfer trägt diesen Namen nicht von ungefähr, wird aber auch Gemeiner Rosenkäfer genannt. Er gehört zur Überfamilie der Blatthornkäfer. Wie sein Name schon andeutet ist seine Oberfläche metallisch glänzend, die Farbe variiert von grün, bronzefarben, golden bis blauviolett. Der Käfer ist 1,5 bis 2 cm lang und fliegt von April bis Oktober in ganz Europa.

Die erwachsenen Rosenkäfer sind oft an Blüten von Rosen, Obstgehölzen oder Holunder zu finden – hier erschien ihm eine Zierlauch-Blüte attraktiv.

Die Larven der Überfamilie Blatthornkäfer nennt man Engerlinge. Dazu gehören neben den Rosenkäfern die Mai- und Junikäfer, die Gartenlaubkäfer und Nashornkäfer.
In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, dass die Engerlinge des Rosenkäfers im Kompost und in morschem Holz leben. Sie gelten als Nützlinge und erweisen sich als sehr wertvoll in Komposthaufen. Außerdem sind sie nach der Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Art und nicht zu verwechseln mit den Engerlingen des Mai- und Junikäfers, die als Schädlinge gelten und niemals im Kompost zu finden sind.
Wieder was gelernt! Die beim Umsetzen meines Kompostes entdeckten Engerlinge waren demnach Rosenkäfer-Larven – gut für den Kompost.

Wildbienennest

Im Falz eines Fensterflügels unserer Wohnung entdeckten wir das Nest einer Wildbiene. Leider wurde es beim Öffnen des Fensters beschädigt, konnte ja keiner ahnen … auf diese Weise boten sich uns allerdings interessante Einblicke. Es handelt sich hier um ein sogenanntes Liniennest einer Solitärbiene. Ein Liniennest enthält hintereinander angelegte Zellen für je eine Larve. In unserem Fall wurden die Zellenkammern mit einer Art Mörtel aus Steinchen und Lehm gebaut – nach meinen Recherchen muss hier eine Mauerbiene am Werk gewesen sein. Die Zellen sind mit Pollen gefüllt. An jeden Pollenklumpen legte die Biene ein Ei und verschloss die Zelle. Darin wachsen nun die Larven und nähren sich vom Pollenvorrat.

Quartier für Fledermäuse

Fledermauskasten Da sich im letzten Herbst eine Fledermaus hinterm Fensterladen einen Ruheplatz gesucht hatte, beschloss ich den Nachtjägern nun ein ordentliches Quartier anzubieten. Mangels Zeit zum kompletten Selbstbauen orderte ich beim Nabu zwei sogenannte Spaltenkästen als Bausatz. Diese Kästen sind besonders für Zwergfledermäuse geeignet. Jetzt sind sie am Gartenhäuschen montiert.

Fledermauskasten

Strauchschrecke

Gemeine Strauchschrecke

In meinem Garten auf einem Astilbenblatt sonnt sich die Gemeine oder Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera), eine Langfühlerschrecke aus der Familie der Laubheuschrecken.

Die 13-20 cm langen Schrecken lieben u.a. sonnige Waldränder mit mittelhohem bis hohem Bewuchs, auch hohe Wiesen in Parks und Gärten. In Mitteleuropa sind sie weit verbreitet. Die Tiere sind flugunfähig mit ganz kurzen Restflügeln. Die Männchen haben etwas größere Vorderflügel, die sie zur Schallbildung für ihren Gesang benötigen. Die kurzen „Zri“-Rufe sind tagsüber und bis tief in die Nacht hinein von Juli bis Oktober zu hören. Die Weibchen haben eine nach oben gebogene, sichelartige Legeröhre (auf dem Foto zu sehen).

Große Heidelibelle

Meine Recherche ergab, dass es sich bei der hier beobachteten Libelle um die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) handeln muss – eine Libellenart aus der Familie der Segellibellen. Nach dem Schlupf sind Weibchen und Männchen ähnlich gefärbt. Mit dem Altern bilden sich farbliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern heraus. Das fotografierte Tier dürfte ein Weibchen oder ganz junges Männchen sein.

Große Heidelibelle - Weibchen oder ganz junges Männchen

Die ausgereiften Libellen entfernen sich zum Teil mehrere Kilometer vom Schlupfgewässer. Sie besuchen vornehmlich Wiesen, Waldlichtungen und Gärten. Die Hauptflugzeit liegt in Mitteleuropa zwischen Juli und Oktober. Für die Fortpflanzung bevorzugt diese Libellenart sonnige, flache, nicht zu hoch bewachsene Gewässer. Die Großen Heidelibellen sind Ansitzjäger, dabei kann man sie gut beobachten.

 

Großes Ochsenauge

Ein weiterer Tagfalter flattert hier umher: das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) aus der Familie der Edelfalter. Dieser Falter mag offene, trockene bis leicht feuchte Bereiche, wie z.B. Waldränder. Er ist eine der häufigsten Augenfalter-Arten und auch in Gärten oft anzutreffen. Das Große Ochsenauge fliegt in einer Generation von Juni bis Anfang September.


Männliche und weibliche Falter unterscheiden sich in der Farbgebung. Die Flügeloberseiten der Männchen sind fast einfarbig dunkelbraun gefärbt. Die Weibchen haben ebenfalls dunkelbraune Flügeloberseiten, aber mit einen ausgedehnten, mehr oder weniger deutlichen orangen Fleck auf der Mitte der Vorderflügel. Beide Geschlechter haben nahe der Flügelspitze einen Augenfleck, dieser ist bei den Weibchen jedoch deutlich größer. Die Färbung der Unterseiten ist bei beiden fast identisch, der Augenfleck der Vorderseite ist hier ebenfalls zu finden.

Landkärtchen

Edelfalter Landkärtchen (Sommergeneration)Schon wieder ein neuer Besucher aus der Familie der Edelfalter: das Landkärtchen (Araschnia levana), auch Landkärtchenfalter. Dieser Tagfalter bewohnt feuchte Staudenfluren in lichten Wäldern und an Waldrändern – keine Wunder also, ihn hier in meinem Waldrandgarten anzutreffen.

In jedem Jahr gibt es zwei Falter-Generationen, die sich optisch stark voneinander unterscheiden. Dieser Unterschied entsteht durch die Tageslänge während der Raupenentwicklung.
Die Frühjahrsgeneration fliegt von April bis Mai, gefärbt in Rot-Orange mit schwarzen Flecken. Aktuell fliegt die Sommergeneration von Juli bis August, ihre Färbung ist dunkel mit einem breiten, weißen Rückenband und kleinen orangen Flecken (siehe Fotos). Die von der zweiten Generation abstammenden Puppen überwintern und werden zu Faltern der ersten jährlichen Generation.
Der Name des Landkärtchens rührt von der Zeichnung der Flügelunterseiten her, deren Linien an eine Landkarte erinnern.

Brauner Waldvogel

Diesen Sommer flattern viele Schmetterlinge durch meinen Garten. Heute kam mir der Braune Waldvogel (Aphantopus hyperantus), auch Schornsteinfeger genannt, vor’s Objektiv – zugegeben ein schon etwas älteres, ausgefranstes Exemplar. Er ist ein Tagfalter aus der Familie der Edelfalter und überall in Europa verbreitet.

Edelfalter Brauner Waldvogel an Lavendel

Dieser Falter bewohnt typischerweise lichte Wälder und Waldränder. Pro Jahr wächst eine Generation heran, die von Juni bis August fliegt.
Das Männchen ist schwarzbraun gefärbt. Das Weibchen ist etwas größer und die Färbung ist etwas heller. Die Flügelunterseite hat bei beiden deutliche hellrandige Augenflecken, besonders an den Hinterflügeln. Auf der Flügeloberseite sind diese Augenflecken nur schwach oder gar nicht erkennbar. Die Braunen Waldvögel sind meist mit zusammengeklappten Flügeln zu sehen, so dass man die charakteristischen Augenflecken gut sehen kann.

 

Pelzige Flugkünstler: Wollschweber

Wollschweber sind hummelartig behaarte Fliegen, deshalb werden sie auch Hummelfliegen genannt. Diese Zweiflügler sind schnelle, geschickte Flieger, die Standflug bzw. Schwirrflug beherrschen. Sie saugen mit ihrem langen Rüssel Nektar und Blütenpollen und schwirren dazu kolibriähnlich von Blüte zu Blüte. Hier im Garten ist der Große Wollschweber (Bombylius major) zu beobachten, er fliegt schon jetzt im zeitigen Frühjahr.

Großer Wollschweber an Immergrün-Blüte

Fledermaus

Fliegende Fledermäuse konnte ich schon oft in der Dämmerung beobachten. Endlich bekam ich die Gelegenheit eine von Nahem zu betrachten.

Fledermaus - vermutlich Mopsfledermaus

Da der Herbst angebrochen ist, dacht’ ich, es wäre gut den Fensterladen auf der Wetterseite des Gartenhäuschen zu schließen. Kam dabei doch eine kleine Fledermaus zum Vorschein, die sich hier einen Ruheplatz gesucht hat. Nach meiner Recherche muss es sich um eine Mopsfledermaus handeln. Den Namen hat sie wegen ihrer mopsähnlichen Schnauze. Sie lebt im Wald und in der Nähe des Waldes – passt. In den frühen Abendstunden geht sie auf die Jagd nach kleinen Insekten. Ihre Ruhequartiere im Sommer wechselt sie häufig. Die Mopsfledermaus gilt als gefährdete Art.

Schnell ein paar Fotos geschossen und den Fensterladen wieder in seine Ausgangsposition gebracht, damit sie ja nicht gestört wird.

Gefleckter Schmalbock

Gefleckter Schmalbock auf Funkienblüte
Dieser schwarz und gelb gefärbte Käfer wird Gefleckter Schmalbock genannt und zählt zur Familie der Bockkäfer. Farbe und Zeichnung sollen bei dieser Art sehr variieren und fungieren als sogenannte Mimikry zur Täuschung anderer Insekten. Sie können, ähnlich wie Heuschrecken, durch Aneinanderreiben von Hinterbeinen und Deckflügeln zirpende Töne von sich geben. Der gefleckte Schmalbock ernährt sich von Pollen, Nektar oder Blütenteilen – z.B. von Doldenblütlern und Disteln.

Amselnest im Weidenstrauch

Bei Familie Amsel hat sich noch einmal Nachwuchs eingestellt. Dazu wurde ein Nest im Weidenstrauch errichtet. Von meiner kleinen Terrasse aus kann ich die Fütterung gut beobachten. Sobald die Mama sich auf dem Nestrand niederlässt und ihren Kopf bewegt, schnellen die drei Amselkücken hoch, machen sich ganz lang und piepen gierig nach Futter. – Mit Hilfe einer Leiter konnte ich einen Blick ins Nest einfangen.

Zitronenfalter

Zitronenfalter an Platterbse

Nein, sie falten keine Zitronen … Zitronenfalter sind Tagfalter aus der Familie der Weißlinge. Die Männchen haben intensiv zitronengelb gefärbte Flügel, die Weibchen sind blasser. Leider zeigen diese schönen Schmetterlinge fast nie ihre Flügeloberseite – wenn sie sich niederlassen falten sie immer sofort die Flügel zusammen. Wenn man sich ihnen nähert, flattern sie auch schnell wieder davon.
Zitronenfalter können als einzige mitteleuropäische Schmetterlingsart im Freien ohne Schutz überwintern, da ihre Körperflüssigkeiten quasi ein Gefrierschutzmittel enthalten. Damit halten sie bis -20 Grad aus. Und Zitronenfalter haben mit 12 Monaten die höchste Lebenserwartung unter den mitteleuropäischen Schmetterlingen.

Streifenwanze

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Wie das apart rot-schwarz gestreifte Outfit nahelegt, handelt es sich um eine Streifenwanze (Graphosoma lineatum). Sie gehört zur Familie der Baumwanzen. Die Streifenwanze ernährt sich von Pflanzensäften. Sie mag besonders die reifenden Samen von Doldenblütlern, wie hier den Giersch. Unterseits ist sie rot-schwarz gepunktet und soll ein wenig nach alten Äpfeln riechen. Den Geruch hab ich nicht geprüft.

 

Fundstück: Vogelnest

Vogelnest

Im Steingartenbeet lag das kleine Vogelnest. Es muss aus dem Apfelbaum gefallen sein. Anfang Juni hatte ich öfter Distelfinken (Stieglitze) beobachtet, die sich in der Nähe und auf dem Apfelbaum aufhielten. Da das Laub in der Krone sehr dicht ist, konnte ich nicht erkennen, ob sie dort nisten. Von Material und Form her würde das Nest zum Distelfink passen. Ich hoffe, es ist erst heruntergefallen, nachdem die Jungen ausgeflogen waren.

Nachwuchs bei Vogels

Fast schien es so, als ob die drei neuen Nistkästen keinen Zuspruch in der Vogelwelt finden. Doch, welch’ Glück, eine Kohlmeisenfamilie bezog das Häuschen am Kirschbaum. Und unterm Gartenhausdach, wie in den letzten Jahren regelmäßig, zieht ein Gartenrotschwanzpaar seine Jungen groß.

Bis vorgestern hörte ich das Spektakeln der kleinen Kohlmeisen aus dem Nistkasten, die Meiseneltern fütterten unermüdlich. Und auch aus dem Gartenrotschwanz-Domizil vernahm ich deutliches Piepsen. Heute ist es still im Vogelhaus – die Meisenkinder sind ausgeflogen, leider ohne dass ich sie zu Gesicht bekam. Nun haben die Meisen wieder mehr Zeit für ausgiebiges Planschen im Vogelbad, wie zu beobachten war.

Im Flieder-Forsythien-Gebüsch entdeckte ich vor ein paar Wochen ein Amselnest. Gehört und gesehen hab ich wenig von ihnen – nur ab und zu waren Scharrgeräusche im Laub zu vernehmen. Ob die Brut erfolgreich war, konnte ich bisher nicht erkennen. Doch heute hopste eine junge Amsel über die Wiese und flog auf den Kirschbaum, um dort zusammen mit seinen Eltern an den halbreifen Kirschen zu rütteln und zu picken. Eine Kirschkostprobe wird wohl auch dieses Jahr nicht für mich abfallen.

Schneeballblattkäfer

Wie schon in den letzten Jahren sind viele Blätter meines Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus) sehr zerfressen, man könnte sagen skelettiert. Schön sieht das nicht aus, eher bedauernswert. Jedoch dem Strauch macht es nicht wirklich was aus, er treibt später neu aus.
Jetzt bin ich der Sache auf den Grund gegangen, habe mir die Blätter näher angeschaut und kleine Raupen ausfindig gemacht. Anhand der Fotos konnte ich sie als die Larven des Schneeballblattkäfers identifizieren. Welch passender Name.

Larven des Schneeballblattkäfer am gemeinen Schneeball

Die Käfer legen im Spätsommer ihre Eier an den Zweigen des Schneeballes ab. Die Larven schlüpfen dann im nächsten Frühjahr und beginnen ihr zerstörerisches Werk. Nachdem sie sich voll gefressen haben, verpuppen sie sich in der Erde. Im nächsten Jahr beginnt alles von vorn.

Erste Frühlingsblüten

Wie in jedem Jahr erscheinen in meinem Nordhang-Waldrand-Garten die ersten Blüten später als in den meisten Gärten der Gegend. Just an diesem sonnigen Wochenende begrüßen mich nun strahlend gelb blühende Winterlinge, zart lavendel-lila und intensiv rosafarbene Elfenkrokusse, gefüllte und grün gepunktete Schneeglöckchen. Und zu meiner Überraschung sind bereits viele Honigbienen unterwegs. Neben den Blüten sind derzeit bei Bienen und anderen Insekten besonders die matschigen „Apfelmumien“ begehrt, die ich im Spätherbst in mehreren Häufchen hatte liegen lassen. Hier zeigt sich wieder: man erweist der Natur (und damit auch sich selbst) einen großen Dienst, wenn man seinen Garten nicht allzu besenrein und akkurat hält. – Es ist wunderbar unterm Apfelbaum in der Sonne zu sitzen, einen Tee zu trinken und dem Gesumm der Bienen zu lauschen.